Juli 2021 // PSU Akut e.V. erhält den Münchner Pflegepreis



München, 08.07.21 // Am 7. Juli.2021 fand die Verleihung des Gesundheits- und Pflegepreises der Landeshauptstadt München mit Bürgermeisterin Verena Dietl und der Leiterin des Gesundheitsreferats Beatrix Zurek statt. PSU Akut e.V. freut sich über die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung für das Projekt „Krisenkompass“, einem Angebot speziell für Pflegende in München.
 Die größte Berufsgruppe, und somit das Rückgrat des Gesundheitswesens, stellen die Pflegekräfte dar. Der berufliche Alltag erfordert von allen Pflegenden ein Höchstmaß an fachlicher Professionalität, persönlicher Sicherheit und Stabilität. Hohe Anforderungen, Zeitdruck, komplexe Krankheitsbilder, Konflikte, aggressive Patient*innen/Bewohner*innen, sowie starke Arbeitsauslastung und Personalmangel, stellen Pflegekräfte immer wieder vor Herausforderungen und haben eine kontinuierliche Stressbelastung zur Folge. Berufsimmanent sind zusätzlich schwerwiegende Ereignisse, wie beispielsweise unerwartete Todesfälle oder Reanimationssituationen, insbesondere mit Kindern. Diese Aspekte des Berufsbildes können schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben, wie zahlreiche Studien belegen.

„Seit Beginn der Pandemie haben wir versucht, diejenigen, die mit am stärksten betroffen sind mit unserem Angebot zu unterstützen. Dazu haben wir die PSU HELPLINE ins Leben gerufen. Durch die Zusammenarbeit mit der LH München und dem Gesundheitsreferat können wir nun auch eigens entwickelte Unterstützungsangebote für in München tätige Pflegende anbieten“ freut sich der Geschäftsführer des gemeinnützigen Vereins Andreas Igl.

Der Münchner Gesundheits- und Pflegepreis zeichnet Angebote aus, die über das behördlich geforderte Angebot im Bereich Pflege und Gesundheit hinaus gehen, die psychische und körperliche Gesundheit verbessern und auch einen Beitrag zur Gewinnung von Mitarbeitenden leisten.
Der von PSU entwickelte Krisenkompass richtet den Fokus auf die psychosoziale Unterstützung der Pflegekräfte mit dem Ziel der Gesunderhaltung sowie dem Erhalt der Arbeitsfähigkeit.
Gegliedert ist das Unterstützungsangebot in unterschiedliche Bereiche: (1) Akuthilfe in und nach Ausnahmesituationen, (2) Prävention im Vorfeld besonderer Belastungssituationen und (3) im Rahmen der beruflichen Weiterbildung.

Das Angebot der Akuthilfe beinhaltet eine anonyme und vertrauliche Telefonberatung sowie Unterstützungsangebote für Teams vor Ort in Kliniken, Pflegeeinrichtungen oder Praxen. Die Präventionsangebote beinhalten Fortbildungen zur Resilienz-Stärkung speziell für medizinisches Personal sowie zur Stärkung der persönlichen Krisenkompetenz. Für eine nachhaltige Auseinandersetzung und Umsetzung wird das Konzept der kollegialen Unterstützung bereits in der berufsspezifischen Aus- und Weiterbildung eingeführt.

„Wir freuen uns sehr, dass die Landeshauptstadt München die Zeichen der Zeit erkannt hat und die Mitarbeitenden entsprechend mit unserem PSU-Krisenkompass unterstützt. Was in Rettungsdienst und Feuerwehr längst gelebte Praxis ist, wird für andere Berufsgruppen, wie Pflegekräfte, die ebenfalls täglich besonderen Belastungssituationen und schwerwiegenden Ereignissen ausgesetzt sind, nun zumindest in München möglich“ so Andreas Schießl, PSU-Akut-Vorsitzender und ergänzt: „Durch den Pflegepreis gestärkt, wissen wir, dass unser Angebot dahin kommt, wo es benötigt wird.“
Weitere Informationen zu PSU Akut e.V. und zur PSU HELPLINE finden Sie in den Links
Ein Video mit einer Kurzeinführung in die Arbeit von PSU finden Sie unter diesem Link

Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an 
Andreas Igl
Geschäftsführer PSU Akut e.V. und Leiter der PSU HELPLINE